Um uns die Sintflut
Das Buch beginnt mit einer Katastrophe. Ein Sturm fegt über eine kleine Insel im Pazifik. Das lässt eine spannende Geschichte und das Thema Klimawandel erahnen. Wir lernen das Mädchen Tahnee, seine Familie und Freunde kennen, deren gewohntes Zusammenleben nach dem Sturm aus den Fugen gerät.
Tahnee wird bald die Schule beenden und ist zum ersten Mal verliebt. Das traditionelle Leben und die alten Regeln des Zusammenlebens auf der Insel werden einfühlsam beschrieben, wenn Tahnee mit der Großmutter Essen und Getränke herstellt oder wenn die Menschen feiern und trauern. Tahnee lernt von ihrem Großvater das Segeln und Fischen, was für ein Mädchen ungewöhnlich ist und eigentlich gegen die Regeln verstößt. Sie sucht ihren eigenen Weg fürs Leben. Man muss „selbst ganz frei von Wünschen sein, damit man klarsehen kann“, – sagt ihre Großmutter. Langsam verstehen wir zusammen mit Tahnee, dass die eine erlebte Katastrophe sich in eine ganze Kette von Katastrophen einreiht und bald wird das Bild der alles bestimmenden Klimakatastrophe erkennbar. Die Insel wird untergehen – das ist sicher.
Als gewiss wird, dass Tahnees geliebter Großvater durch den Sturm umgekommen ist, schließt sie sich der Gruppe Pacific Climate Warriors an. Die Jugendlichen wollen mit lautem Protest die Industriestaaten auf die Lage der Pazifik-Inseln aufmerksam machen. Wir erfahren, wie sich der Klimawandel auf das Leben der Jugendlichen dieser Inseln auswirkt und fiebern mit Tahnee, wenn sie zu einer der Sprecherinnen der weltweiten Fridays-for-Future-Bewegung wird.
Tja, und dann ist da noch die Liebesgeschichte zwischen den beiden sympathischen Hauptfiguren Tahnee und Malaki. Wie die wohl ausgeht?
Carolin Phillips hat ein leicht lesbares, spannendes und informatives Buch geschrieben. Auf ihrer Website und im Wikipedia-Artikel über sie erfahren wir, dass ist die in Deutschland geborene Autorin viel auf Reisen in der ganzen Welt ist. Sie recherchiert viel und schreibt besonders gern über andere Länder sowie selbstbewusste Mädchen und Frauen. Am Ende des Buches „Tuvalu“ gibt es ein Glossar, in dem alle unbekannten Begriffe erklärt werden, die im Buch vorkommen. Ich würde das Buch als Lektüreeinstieg für ein Projekt zum Klimawandel empfehlen, denn es regt an, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen.
Was das Cover betrifft, so ist es nach meinem Geschmack viel zu rosa. Die grafische Gestaltung an sich passt gut zum Buch, doch der fette rosa Hintergrund hält sicher viele vom Zugreifen ab.
Zum Buch: „Tuvalu – bis zum nächsten Sturm“ von Carolin Philipps (Ueberreuter)
von Jana (Bibliothekarin) // Foto: privat