Buch-Blind Dates, Stoffe

Mein neuer Freund, sein Bruder und der Hass

Wie ist es, einen Neuanfang zu wagen? Ein neuer Ort, neue Leute, keine Vorurteile. Keine Vorurteile? „Wie ein Schatten im Sommer“ von der deutsch-rumänischen Autorin Adriana Popescu aus Stuttgart erzählt genau davon. Das Buch ist auch eine abgewandelte Art ihrer eigenen Geschichte.

Die Hauptfiguren Vio und Konstantin erleben mit ihren Freunden ein zunächst romantischen Sommer mit vielen Radtouren und Badeausflühgen. Doch der Schein trügt. Das Gefühl vom warmen Sommer wandelt sich zu einer chaotischen Hassliebe mit gelegentlichem Liebeskummer und Verbrechen mit Freunden und gegen Freunde.

Vio, ein aufgewecktes, liebenswertes Mädchen, zieht mit ihren Eltern aus München (dort ist Adriana Popescu geboren) in das kleine Dorf Walddorf, damit auch weg von einer unschönen Vorgeschichte. In Walddorf trifft Vio auf Konstantin, einen blonden, gutaussehenden Jungen, der Tennis spielt und bei einer Pizzeria als Fahrer aushilft.

Adriana Popescu hat das Buch im Präsens und kapitelweise aus Vios und Konstantins Sicht geschrieben. Wie oben schon erwähnt, erzählt die Autorin auch ihre eigene Erfahrung mit Diskriminierung, Rassismus und Vorurteilen.

In den ersten Kapiteln habe ich das Buch als schnulzigen Liebesroman mit vielen Küsschen und Umarmungen empfunden, doch wie auch in der Geschichte selbst täuscht der Schein.

„Wie ein Schatten im Sommer“

In den folgenden Kapiteln entwickelte sich ein Krimi, nun auch aus der Sicht des Täters und der Opfer. Ich würde das Buch auf einer Skala von Eins bis Zehn bei Neun einordnen, denn ich finde, manchmal handeln die Figuren eher unrealistisch und die meisten Menschen würden in diesen Situationen anders reagieren. Aber im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass das Buch ein wunderschöner und gut geschriebener Roman mit einer unschönen Hintergrundgeschichte ist. Ich würde das Buch allen Liebes-und Abenteuer-Geschichten-Liebhabern empfehlen und auch allen, die an einer Geschichte ein offenes Ende mögen.

Emil, Kl. 7a; Gemeinschaftsschule August-Hermann-Francke (Halle) // Foto: privat