Mein Name im Handumdrehen
Buglem trägt einen Haarreif. Paul hat Locken. Den Erzieher Herrn Roy machen die Tattoos auf seinem Unterarm unverwechselbar. Gebärdensprache ist eine visuelle Sprache. Eine optische Besonderheit wird zur Namens-Gebärde – und im Handumdrehen hat sich die Person vorgestellt. Der Gebärdenname ist ein wichtiger Aspekt der Tauben Kultur und Identität.
Vasilikas Gebärdenname ist ein „V“ im Fingeralphabet, mit einer Bewegung nach rechts und links. Vasilika spreizt dazu ihren Zeige- und Mittelfinger zu dem ersten Buchstaben ihres Namens. Das geht bedeutend schneller, als wenn sie Buchstabe für Buchstabe nachstellen müsste. Schülerinnen und Schüler der Adolf-Eschke-Schule Berlin-Grunewald haben an dem Buch mitgearbeitet, das eine Mischung aus Fibel und Sachbuch für Einsteiger ist, die sich für Gebärdensprache interessieren. Das Projekt ist eine Produktion der Sinneswandel gGmbH. Die Schule hat den sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Hören und zeichnet sich durch engagierte Projekte aus. Das Buch ist eins davon. Die Erzieherinnen Carol Geraldes und Selina Jessat erzählen die Geschichte. Die Zeichnungen hat Joana Nogueira beigesteuert.
Vasilka beschreibt, wie die Sprache gehörloser Menschen funktioniert. Sie verrät auch, wer sich darüber zuerst Gedanken gemacht hat – der US-Amerikaner William Stokoe war es, der gezeigt hat, dass Gebärdensprache eine echte Sprache ist, mit vielen Charakteristika, wie sie eben die „orale“ Sprache auch hat.
In Deutschland wird die Deutsche Gebärdensprache (abgekürzt: DGS) genutzt, von den hier lebenden 80.000 gehörlosen Menschen und allen anderen, die sich mit ihnen verständigen.
Das Buch „Vasilka“ ist als gebundene Ausgabe in einer Auflage von 1000 Stück erschienen. Der paritätische Wohlfahrtsverband hat es finanziert. Zielgruppe sind Grundschulkinder. Schulbibliotheken können Buch kostenlos bestellen, per E-Mail: pr[at]sinneswandel-berlin.de